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Die Entdeckung des Tutanchamun Die Entzifferung der Hieroglyphen
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Die Literatur der Pharaonen
Prosa und Poesie im Alten Ägypten
Kurzzusammenfassung zur Seminarnachbereitung
Veranstaltung im Kontaktstudium der Universität Hamburg im Wintersemester 2021/22
Einführung
Neben seinen außerordentlichen Leistungen z. B. im Bereich der Architektur, des Kunsthandwerks und der Wissenschaft bietet das Alte Ägypten auch einen großen Schatz an literarischen Texten, die einen Einblick in die Gedankenwelt dieser frühen Hochkultur erlauben. In der Öffentlichkeit werden letztere oft weniger stark wahrgenommen und führen daher – zu Unrecht – ein Schattendasein unter den Errungenschaften des Pharaonenreiches.
Die summarisch als „das Alte Ägypten“ bezeichnete frühe Hochkultur am Nil wird in die Hauptzeitabschnitte Altes, Mittleres und Neues Reich sowie die Spätzeit untergliedert:
Altes Reich: 2707 - 2170 v. Chr.
Mittleres Reich: 2119 - 1794 v. Chr.
Neues Reich: 1550 - 1069 v. Chr.
Spätzeit: 660 - 332 v. Chr.
Unterbrochen werden diese Abschnitte durch die sogenannten Zwischenzeiten, Zeiten sozialer und politischer Unruhen, die z. T. von Fremdherrschaften begleitet waren. Die Spätzeit endete mit dem Einzug Alexander des Großen in Ägypten, der sich zwar traditionell als Sohn Amuns zum König des Pharaonenreiches krönen ließ, zugleich jedoch die von einer verstärkten Öffnung hin zum politisch und kulturell mehr und mehr dominierenden Mittelmeerraum geprägte graeco-romanische Epoche begründete, welche die Geschichte des alten Ägypten endgültig beschließt.
Das Seminar nimmt die Teilnehmenden mit auf eine Zeitreise durch mehr als 3000 Jahre altägyptischer Literaturgeschichte. Dabei werden herausragende Werke aus dem weltlichen und sakralen Bereich der altägyptischen Literatur gelesen, um einen Eindruck von der Vielfalt der Themen, Formen und Stilmittel zu bekommen. Als roter Faden zieht sich die inhaltliche und gestalterische Entwicklung durch die Epochen des Alten, Mittleren und Neuen Reiches hindurch, und es ist zu beobachten, wie zeitgeschichtliche und gesellschaftliche Bedingungen Einfluss auf die Gestalt der Texte und auf ihre Themen genommen haben.
Anhand von ausgewählten Textbeispielen und passendem Bildmaterial wird ein neuer Blick auf die Geschichte des Pharaonenreiches möglich, der die sonst vor allem aus kunstgegenständlichen bzw. architektonischen archäologischen Befunden abgeleiteten Erkenntnisse zum Teil erheblich erweitert. Die Texte verleihen den Alten Ägyptern (wieder) eine individuelle Stimme, die über die Jahrtausende hinweg von Gerechtigkeit, Liebe, Verrat, Verantwortung der Mächtigen und dem Erhalt der Lebensumwelt spricht – Themen, die auch heute noch immer von Bedeutung sind.