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Einführung in die altägyptische HieroglyphenschriftKurzzusammenfassung zur Seminarnachbereitung
Einführung1822 entschlüsselte der französische Sprachwissenschaftler Jean-François Champollion die altägyptische Hieroglyphenschrift. Seine Arbeit revolutionierte das Verständnis des alten Ägypten und festigte den Stand der noch jungen Ägyptologie als eigenständige Wissenschaft. Sie stieß die Türen zur Gedankenwelt der alten Ägypter auf, die sich dem modernen Betrachter nach und nach als ein ebenso bildgewaltiges wie psychologisch feinsinniges Weltverständnis offenbarte, in dem Wissenschaft und Magie, menschliches Alltagsleben und mythische Götterwelt eng beinander liegen und oftmals unmittelbar ineinander übergehen. Die summarisch als „das Alte Ägypten“ bezeichnete frühe Hochkultur am Nil wird in die Hauptzeitabschnitte Altes, Mittleres und Neues Reich sowie die Spätzeit untergliedert: Altes Reich: 2707 - 2170 v. Chr. Unterbrochen werden diese Abschnitte durch die sogenannten Zwischenzeiten, Zeiten sozialer und politischer Unruhen, die oftmals von Fremdherrschaften begleitet waren. Die Spätzeit endete mit dem Einzug Alexander des Großen in Ägypten, der sich zwar traditionell als Sohn Amuns zum König des Pharaonenreiches krönen ließ, zugleich jedoch die von einer verstärkten Öffnung hin zum politisch und kulturell mehr und mehr dominierenden Mittelmeerraum geprägte graeco-romanische Epoche begründete, welche die Geschichte des Alten Ägypten endgültig beschließt. Das Seminar führt in die Grundprinzipien der Hieroglyphenschrift ein und erläutert ihren Aufbau und ihre Bedeutung. Ausgewählte Namen, Begriffe und Inschriften werden exemplarisch übersetzt, ebenso einige kurze altägyptische Sätze. Ziel ist, dass sich die Teilnehmenden bei anschließenden Ausstellungsbesuchen oder eigenen Reisen nach Ägypten durch die Entzifferung von Königs- und Götternamen sowie häufig gebrauchten Standardformulierungen ein Stück weit eigenständig in der Schriftwelt der Alten Ägypter orientieren können.
⇒ 1 Einführung und geschichtlicher Hintergrund: Die Entzifferung der Hieroglyphen |