Literatur und Kultur des Puritanismus
Kurzzusammenfassung zur Seminarnachbereitung
Veranstaltung im Kontaktstudium der Universität Hamburg im Wintersemester 2020/21 (online)
Einführung
Die Epoche des Puritanismus gilt als definierend für das US-amerikanische Selbstverständnis und die im 17. und 18. Jahrhundert beginnende Ausbildung einer nationalen Identität. Sie hat ihren Ursprung in der Landung der Pilgerväter mit dem Schiff Mayflower an der Ostküste der späteren Vereinigten Staaten von Amerika im Jahr 1620 und endet mit der einen Wendepunkt markierenden Vertreibung des Priesters Jonathan Edwards aus der kongregationalistischen Kirchengemeinde in Northampton (Massachusetts) im Jahr 1750. Dieses Ereignis bildet das Ende des Puritanismus als einigende sozial-religiöse Kraft ab. Es war überlagert von den widerstreitenden Bewegungen des Great Awakening einerseits, dessen Anhänger sich um eine erneute Stärkung der Religion bemühten, und der Aufklärung andererseits, welche die Religiosität als lebensbestimmendes Prinzip zurückzudrängen versuchte und an ihrer Stelle die Ratio betonte.
In der Zeit des Puritanismus entstanden einflussreiche und kulturbestimmende Texte, die sich nicht nur mit religiösen Fragestellungen auseinandersetzten, sondern auch zwischenmenschliche Themen ansprachen und nach Lösungen für die Probleme einer noch jungen kolonialen Siedlung suchten. Wir lesen dazu u. a. aus Schriften von William Bradford (Of Plymouth Plantation, 1620–1647), John Winthrop (A Model of Christian Charity, 1630), Cotton Mather (Magnalia Christi Americana, 1702) und John Cotton (The Way of the Churches of Christ in New England, 1645), überwiegend im englischen Original.
Das Seminar führt in die relevanten Entwicklungslinien der Epoche des Puritanismus ein. Ausgewähltes Bildmaterial gewährt zusätzlich einen visuellen Einblick in die Zeit der Pilgerväter und ihrer Nachfolger.
⇒ 1 Einführung und geschichtlicher Hintergrund
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